Situation Kita Glashütten
Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, liebe Eltern,
die Kinderbetreuung ist ein Anliegen, dass für die Gemeinde Glashütten sehr wichtig ist. Gerade aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass wir vier Kitas mit unterschiedlichen Betreuungsangeboten in den drei Ortsteilen haben. Die Gemeinde Glashütten, das zuständige Fach-Amt und ich persönlich stehen in permanentem, ausdauernden und sehr konstruktiven Austausch mit den jeweiligen kirchlichen und privaten Trägern der 4 Kindertagesstädten.
Wir befinden uns auch in engem Austausch mit der KIT GmbH und den Schulbetreuungsleitungen, was das Thema der Betreuungszentren in den beiden Grundschulen betrifft.
Leider haben wir als Gemeindeverwaltung keinen direkten oder indirekten Einfluss auf die Strukturen, den betrieblichen Ablauf oder personelle Entscheidungen in den Kitas und bei der schulischen Betreuung.
Immer wieder stehen ich, das zuständige Fach-Amt der Gemeindeverwaltung und auch die Mandatsträger in den gemeindlichen Gremien, vor großen Problemen, wenn es zu personellen Engpässen, Schließzeiten und Absage von Betreuungszeiten kommt. Wir haben weder eine Vorgesetztenfunktion, noch irgendeinen direkten Einfluss auf Personalentscheidungen in den Kitas.
Wir verstehen die betroffenen Eltern sehr gut, denn sie stehen vor der Aufgabe die Kinder anderweitig versorgen zu müssen, sofern man dies überhaupt kann. Immer wieder kommt es kurzfristig zu unvorhergesehenen Ausfällen an Betreuungszeiten. Scheinbar wird der Aspekt, dass Eltern auch Arbeitnehmer sind, von den Trägern nur unzureichend berücksichtigt, wenn kurzfristig die Ankündigung kommt, dass die Kinder nicht betreut werden können oder früher geholt werden müssen, da nicht ausreichend Betreuungspersonal zur Verfügung steht.
So auch jetzt in der katholischen Kita in Glashütten. Mit heutigem Datum wurden Eltern per Elternbrief darüber informiert, dass die diesjährige Ferienschließzeit schon 1 Woche früher beginnt, als ursprünglich geplant. Die Kita bleibt vom 21.07.25 bis zum 15.08.25 geschlossen. Die vorgezogene Schließzeit, soll laut Elternbrief vom Kita Team für interne Arbeiten genutzt werden, um im neuen Kita-Jahr gut vorbereitet starten zu können. Parallel, so der Kita-Betreiber, läuft selbstverständlich die Akquise neuen Personals weiterhin auf Hochtouren und lässt die Kita-Betreiberin hoffen, das Kita-Team entsprechend qualitativ zu verstärken.
In dem Schreiben heißt es aber auch, man habe sich wegen der vorzeitigen Schließzeit mit der Gemeinde Glashütten und dem Jugendamt des Hochtaunuskreises abgestimmt. Von Eltern sei nun zu hören, warum die Gemeinde Glashütten nicht tätig wird.
Daher möchte ich Ihnen gerne mitteilen, dass sowohl Frau Humayer, als auch ich, in engem Austausch mit diesem Kita-Träger und seiner Kitabeauftragten sind. In den letzten Tagen wurden verschiedene ausführliche Gespräche geführt. Leider ist zu erkennen gewesen, dass aufgrund eines Mangels von qualifizierten Fachkräften, nur noch eine Vollzeit-Erziehungskraft zur Verfügung steht. Seitens der Betreiberin sei es wohl nicht möglich Personal aus anderen Kitas zur Verfügung zu stellen. Daher war unsere Aussage dazu, dass es aus Elternsicht ein großes Problem ist, aber wenn die Betreiberin es nicht anders personell darstellen kann, es aus betrieblicher Sicht notwendig erscheint eine Woche früher zu schließen. Dennoch haben wir zu verstehen gegeben, dass wir damit grundsätzlich nicht einverstanden sind und das jetzt als unumgänglich zur Kenntnis nehmen.
In der Zusammenarbeit mit dem Kitabetreiber gibt es viele verschiedene Aspekte, die stets sowohl die Gemeinde Glashütten, die Bürger als Steuerzahler, als auch die Eltern betreffen. Die Eltern haben natürlich den Bedarf nach einem ausreichenden Betreuungsangebot, das die Gemeinde Glashütten auch bereitstellen möchte. Für uns ist es als familienfreundliche Gemeinde sehr wichtig, ein gutes Kita Angebot bereit zu halten.
Wie gesagt, die Gemeinde Glashütten unterhält keine eigenen Kitas. Wir haben vertragliche Vereinbarungen zum Betrieb von Kindertagesstätten auf unserem Gemeindegebiet mit verschiedenen kirchlichen Trägern und einem Verein. Die beiden katholischen Kitas, in Glashütten und in Schloßborn, werden vom Bistum Limburg und der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus betrieben. Die Gebäude gehören ebenfalls der Kirchengemeinde.
In den letzten drei Jahren sind die Betreuungskosten, die die Gemeinde Glashütten für Betriebskosten der vier Kitas jährlich aufbringen muss von 1.378.646 € im Jahr 2023 auf 1.631.200 € im Jahr 2025 gestiegen. Das sind rund 250.000 € mehr, nur für den Betrieb der Kitas. Hinzu kommen massive Steigerungen der Kosten welche die Gemeinde Glashütten für schulische Betreuungsangebote aufbringen muss. Und obwohl die Eltern letztes Jahr im U3 Bereich eine Erhöhung der Elternbeiträge von rund 30% zu verkraften hatten, sind diese bei massiven Kostensteigerungen einfach nur verpufft.
Ich bin der Meinung, wenn eine Kita vernünftig läuft, dann zahlen wir auch gerne angemessen dafür. Wenn Kitas aber nicht rund laufen, die Eltern und die Zivilgemeinde darunter leiden, dann ist das ein Ärgernis. Froh bin ich darüber, dass ein enger Austausch mit allen vier Kita-Betreibern besteht. Unglücklich bin ich und auch meine damit beschäftigten Mitarbeiter, dass wir keinen Einfluss auf den Betrieb der Kitas haben. Wir sind durchaus der Meinung, dass es möglich ist, bei angewandten guten Führungsstil ein Arbeitsklima herzustellen, in dem sich Beschäftige wohl fühlen und sich dort, wie in der Kita in Oberems oder im Waldkindergarten, langfristig engagieren.
Abschließend möchte ich betonen, dass ich vergangene und diese Woche mehrere Gespräche zu unterschiedlichen Themen mit dem Bistum Limburg, Pfarrer Peter und der zuständigen Kitakoordinatorin hatte. Diese waren sehr konstruktiv und es soll ein starker Fokus daraufgelegt werden, dass die Eltern und die Kinder der Kita in Glashütten, nach den Sommerferien gute Bedingungen vorfinden.
Wenn nicht, so sollte sich die Gemeindevertretung überlegen, welche betrieblichen Alternativen es gibt.
Ich bin schon länger mit anderen Kitabetreibern in Kontakt und habe dem Bistum Limburg gestern erst, in einem gemeinsamen Gespräch mit Frau Bürgermeisterin Schenk-Motzko und Bürgermeister König (Königstein und Kronberg), vorgeschlagen, dass die Gemeinde Glashütten das Kitagebäude im Ortsteil Glashütten in Erbpacht übernehmen könnte. Es gibt einen Betreiberverein, der viele Kitas im Hochtaunuskreis betreibt, ein Konzept hat das gut angenommen wird und rund läuft. Dieser Betreiber wäre bereit die Kita zu betreiben. Da es nicht unser Gebäude ist, habe ich der Kirche vorgeschlagen hierrüber einmal nachzudenken.
Ich bin jetzt 4 Jahre Bürgermeister. Die Gemeindeverwaltung und die gemeindlichen Betriebe habe ich nach meinen Vorstellungen so strukturiert, dass kunden- und nutzerfreundliche Strukturen entstanden sind. Als Führungskraft mit über 30-jähriger Erfahrung im Inn- und Ausland bin ich der Meinung, dass es auch für einen kirchlichen Arbeitgeber möglich sein muss, eine Kita so zu betreiben, dass gute Strukturen vorherrschen und Arbeitnehmer im Sinne der Eltern agieren.
So bleibt zu hoffen, dass die zusätzliche Schließzeit dafür genutzt wird.
Ich wünsche Ihnen allen schöne Sommerferien und herzliche Grüße
Thomas Ciesielski
Bürgermeister