Spatenstich für den LIMES-Aussichtsturm


Einst schützten rund 900 römische Wachttürme am obergermanisch-raetischen Limes die Grenzen des römischen Reiches. Doch heute sind von ihnen zumeist nur noch Mauerreste oder Fundamente vorhanden. Der einst eindrucksvolle Grenzwall, seit 20 Jahren UNESCO-Welterbe, ist vielerorts kaum noch sichtbar. Selbst wenn er im Gelände erkennbar ist, wissen viele nicht, was er bedeutet.

Die Limeserlebnispfad gGmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Welterbe Limes verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Ein Aussichtsturm, inspiriert von den alten Limes-Wachttürmen, soll dabei helfen. Nahe dem Kastell Maisel, auf Glashüttener Gebiet an der Grenze zu Kröftel, setzten Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Krebs, Glashüttens Bürgermeister Thomas Ciesielski, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Matthias Högn, Geschäftsführer Dr. Joachim-Diedrich Reinking und Klaus Rohletter von der Baufirma Albert Weil AG gemeinsam den ersten Spatenstich.

„Ich hoffe, der Turm wird dazu beitragen, den Limes als unser herausragendes kulturelles Erbe stärker sichtbar und damit weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, sagte Landrat Krebs in seiner Begrüßung. Bürgermeister Ciesielski erinnerte daran, dass in Glashütten am Dornsweg die sogenannte Königsstrecke des Limes beginnt, die in östliche Richtung zur Saalburg führt. „Mit dem Aussichtsturm am Kastell Maisel bieten wir Wanderfreunden am Limes nun auch westlich der Königsstrecke ein weiteres Highlight. Ich freue mich daher sehr, dass die Limeserlebnispfad gGmbH uns diese Attraktion ermöglicht.

Limeserlebnispfad-Geschäftsführer Dr. Joachim-Dietrich Reinking betonte, dass der Turm nur eines von mehreren Projekten ist, um den Limes noch bekannter zu machen. So wurde in 2022 auf dem Feldbergplateau der Spielplatz erweitert, der seither den Namen LIMES-Spielplatz trägt. Und in Glashütten wurde der Informationspavillon vor Kurzem saniert und freundlicher gestaltet. Weitere Informationstafeln und Stelen sollen den Verlauf und die Dimension des Limes verdeutlichen.

Auch für Klaus Rohletter, Vorstandsvorsitzender der Bauunternehmung Albert Weil AG ist der Bau eines Turmes ein besonderes Projekt: „Wir danken der Limeserlebnispfad Hochtaunus GmbH sehr für das Vertrauen und den Auftrag für den Neubau des Aussichtsturms. Hinter uns und vor allem unserem Team rund um Oberbauleiter Patrick Kleinmann und Bauleiter Marco Müller liegt eine intensive Projektvorbereitungszeit, damit letztlich alle Gewerke miteinander harmonieren – insbesondere der Stahl- und Holzbau. Wir danken auch an dieser Stelle allen Partnern für die sehr konstruktive sowie lösungsorientierte Zusammenarbeit und freuen uns darauf, diese in den nächsten Monaten fortzuführen“, so Klaus Rohletter.

Andreas Jakobs vom Architekturbüro Jakobs entwarf den neuen Aussichtsturm, der historische Vorbilder mit moderner Architektur verbindet. Bereits im Juli soll der Turm fertig sein. Die Limeserlebnispfad gGmbH trägt die Kosten. Der Turm ist 16,5 Meter hoch, die Aussichtsplattform liegt auf 12 Metern. Die 23,5 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird mit 1200 Schrauben verbunden. Eine vertikale Verkleidung aus zertifiziertem Robinienholz verleiht ihm den römischen Look.