Glashüttenstandorte

Glashüttenstandorte

Die Glashüttengeschichte der Gemeinde beginnt bereits im späten Mittelalter. Drei Glashüttenstandorte arbeiteten, wahrscheinlich nacheinander, von ca. 1450 bis Ende des 15. Jahrhunderts im östlichen Grenzbereich in Emsbach- und Limesnähe. In den Jahren 2000, 2001, 2002 und 2005 wurden die Standorte „An der Emsbachschlucht“, „Unterhalb Dornsweg“ und „Am Buchholzweg“ unter der Federführung des Kulturkreises Glashütten durch den Archäologen Dr. Peter Steppuhn und mit ausschließlich ehrenamtlichen Kräften archäologisch untersucht. Wegen ihres guten Erhaltungszustands wurde die Ofenanlage „An der Emsbachschlucht“ konserviert und ist in dieser Art einmalig in der Bundesrepublik.

Die größten wissenschaftlichen Erkenntnisse lieferte die Glashütte „Unterhalb Dornsweg“. Archivalisch sehr gut für die Zeit 1617/18 belegt ist die nassauische „Alte Glashütte Oberems/Im Hobholz 2“. Reiche Lesefunde weisen auf eine außerordentlich reiche Produktion hin. Die „Kauffelt-Hütte am Stockborn“, Arbeitszeit 1676 – 1686, führte zur Gründung des Ortes Glashütten. Wahrscheinlich haben bereits ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts eine oder mehrere Vorgängerhütten an diesem Standort gearbeitet. Die „Wentzel-Hütte“ oder „Neue Glashütte am Kalbshecker Bach“ war eine späte kurmainzische Gründung in der jetzigen Schloßborner Gemarkung. Ihre Betriebszeit fällt in die Jahre 1695 bis 1700; damit war aber auch die Zeit der Waldglashütten beendet, und die Glasproduktion wandelte sich zu einer industriellen Betriebsform. 

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Die „Neue Glashütte am Kalbshecker Bach“ stellte bereits hochwertiges entfärbtes Kristallglas her, das damals an den Fürstenhöfen in Mode gekommen war.

Nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Kulturkreis Glashütten e. V. - Historie Arbeitskreis. 

Optisch dokumentiert ist sie mit reichlich Fundmaterial und einem nachgebauten Glasofen im Freilichtmuseum Hessenpark, Neu-Anspach. In der ehemaligen „Stallscheune Jäger“ wurde dafür ein kleines Museum eingerichtet. Im Glashüttener Bürgersaal des Rathauses und im Heimatmuseum Schloßborn steht jeweils eine Vitrine, die über alle Glashüttenstandorte mit aussagekräftigen Fundstücken Auskunft gibt.